Dynamische globale Vegetationsmodelle (DGVMs)
Das Ziel dynamischer globaler Vegetationsmodelle ist es, anhand biophysikalischer Prinzipien vorherzusagen, wie die Vegetation durch Klima, Böden und Störungen beeinflusst wird. Wir haben 2009 ein DGVM entwickelt (das wir aDGVM genannt haben, Scheiter and Higgins 2009, Global Change Biology), das eine bessere Repräsentation ermöglichte, wie Feuer und Pflanzen interagieren. Wir haben dieses Modell benutzt um die Zustände der potentiellen zukünftigen Vegetation in Afrika und Australien zu erforschen (z.B. Scheiter et al. 2015, New Phytologist). Einige Jahre später sind wir auf die Entwicklung eines Trait-basierten DGVM umgestiegen (welches wir aDGVM2 genannt haben). aDGVM2 ermöglicht, dass individuelle Pflanzentraits innerhalb von Simulationsdurchläufen evolvieren (siehe Scheiter, Langan and Higgins 2013, New Phytologist für einen Überblick). Im Grunde genommen zwingt dies den Modellentwickler sich mehr auf die Tradeoffs zwischen Traits zu konzentrieren als auf die Traitwerte an sich. Obwohl dies den Prozess der Modellparametrisierung erheblich vereinfacht, fordert es unser Verständnis fundamentaler Trade-offs in der Ökologie heraus: Dies wiederum setzt Prioritäten für empirische Arbeiten. Mit DGVMs zu arbeiten ist eine ernüchternde Erfahrung, da es einen mit der Tatsache konfrontiert, dass unser Vermögen, die Pflanzengesellschaften vorherzusehen, die sich bei einer Klimaänderung bilden/formieren werden, rudimentär ist (siehe Higgins 2017, Ecosystems). Unsere Arbeit mit dem aDGVM2 stellt einen Versuch dar, den „Assembly Process“ (die Vorgänge, wie sich eine Pflanzengesellschaft zusammenfügt) mithilfe eines Trait-basierten Ansatzes zu modellieren, der sich in erster Linie auf Trade-offs zwischen Traits und kompetitive Interaktionen zwischen den Arten konzentriert.